Mir war langweilig, ich saß alleine in meinem Zimmer und hatte gerade die Wohnung ein bisschen aufgeräumt, musste ja schließlich jetzt einen auf Hausfrau machen, da meine Mutter ihre zweite Pubertät durchlebte. Ich verdrehte die Augen, da Matt auch nicht da war, konnte ich drinnen rauchen, er mochte es nicht, aber was Matt nicht weiß, macht Matt nicht heiß. Ich inhalierte den Rauch tief und beobachtete wie der Abrauch sich meinen Ärmel entlangschlängelte um sich tief in den Fasern meines engen dunkelbraunen Tops festzusaugen und einen penetranten Geruch zu hinterlassen. Ich drückte die Kippe aus und stellte den Aschenbecher in die Schublade in meinen Nachtkästchen.
Dann stand ich auf, ich trug keine Hose, stellte mich vor den Spiegel und betrachtete mich. Ich stülpte mein Oberteil hoch und guckte meinen Bauch an, pfeifend atmete ich aus und klopfte auf meinem flachen von leichten Muskeln durchzugenen Bauch herum. Ich war zufrieden mit mir, ich wusste einfach, dass ich gut aussah. Damit auch andere in den Genuss kommen konnten mich anzusehen, zog ich mir eine tiefe Hüftjeans an, sodass es ein Stück bauchfrei war. Anschließend trug ich etwas Wimperntusche auf, puderte mein Gesicht und fuhr mir durch die Haare, sodass sie wild um mein Gesicht flogen. Ich schlüpfte in eine Lederjacke, für dieses Wetter reichte sie und verließ das Haus.
Ich hatte Lust auf Tyler, hoffte er hätte heute einen guten Tag, manchmal konnte er so liebevoll sein. Aber die meiste Zeit hatte ich den Eindruck er brauchte mich nur zum vögeln. Ich zündete mir noch eine Zigarette an und vertrieb die Gedanken an den 'bösen' Tyler. Dann machte sich Jeremy in meinem Kopf breit. Jeremy, ich wurde nicht aus ihm schlau. Was wollte er von mir? Im Grunde genommen hatte ich wahnsinnigen Respekt vor ihm, diese Gefühlsduselei machte mich verletzlich. Aber er war nur ein Kind, ein ziemlich heißes, aber eben nur ein Kind, gut um in eine andere Welt zu flüchten, aber mehr? Die Gedanken an die beiden hatte mich den ganzen Weg zum Grill begleitet, ich warf die Zigarette und damit auch meine Gedanken weg, betrat adnn das Lokal.
Matt und Tyler entdeckte ich sofort, sie saßen an ihrem Stammplatz, ich ging hin, drückte Matt einen Kuss auf die Wange und wartete darauf, dass Tyler aufstand. Er sah mich nur kurz an, nickte und sagte "Hey". Ich seufzte und verschränkte die Arme. Matt sah mich schulterzuckend an und ich erwiederte seinen Blick traurig. Ich setzte mich neben Tyler, der mich kurz musterte und sofort ein Stück zur Seite rutschte "Was ist?", fragte ich motzig und gestikulierte wild. "Du siehst billig aus", antwortete er nur und versetzte mir damit einen derben Schlag in den Magen. Zog ich mir 'zivilisiert an', war es ihm nicht sexy genug, so war es auch nicht seinen Wünschen entsprechend. Ich verdrehte die Augen, war kurz davor noch etwas zu sagen, entschied mich dann aber anders und ging wieder "Tschau Matt", sagte ich und würdigte Tyler keines Blickes.
Auf meinem Weg nach draußen fiel mir Jeremy auf, er sah mich fragend an und folgte mir dann. "Was willst du Jeremy?", fragte ich ihn angepisst, ich war nicht sauer auf ihn, ich war fast froh, dass er da war, aber ich musste es jetzt an irgendwem auslassen. "Was hat er schon wieder gemacht?", fragte er mich besorgt und griff nach meiner Schulter "Ach nichts", antwortete ich und senkte den Blick, den Tränen nahe. "Vick, wann siehst du es endlich ein, du hast was besseres verdient, er ist ein Arsch", er hörte sich an, als wäre es ihm wirklich wichtig wie es mir ging. Seine tiefe beruhigende Stimme zog mich zu ihm hin und ich fiel ihm in die Arme. Eine zeitlang standen wir einfach nur da, er hatte seine Wange an meine Stirn gelegt und hielt mich einfach nur fest.